Dass die Menschen heute sehr viel Salz konsumieren, ist kein Geheimnis mehr. Dabei entspricht das nur einem Bruchteil der weltweiten Produktion. 80 Prozent davon fließt weiter in die Industrie. Dort ist es ebenso wie aus unserer Ernährung nicht mehr wegzudenken. Es dient der Herstellung von Backpulver, Aluminium, Keramik, Kunststoff und Glas. Es gibt zahlreiche Arten von Gewerbesalz. Eines davon ist das Industriesalz Natriumchlorid. Aus Kostengründen wird es aus Steinsalz gewonnen, wenn der Produktionsort nicht durch die Nähe zu Küstenregionen die Verwendung von Meersalz zulässt. Darüber hinaus fällt auch das Häutesalz, das zum Gerben von Leder benutzt wird, unter diese Kategorie. Das Gleiche gilt beispielsweise für konservierendes Fischereisalz oder auch Pharmasalz. Letzteres ist das mit Abstand hochwertigste Gewerbesalz. Es dient als Infusions- oder Dialyselösung. Nach starkem Blutverlust wird Patienten eine 0.9 prozentige Natriumchlorid-Lösung verabreicht. Des Weiteren werden aus Pharmasalz Medikamente und Kosmetikprodukte hergestellt. Die Reinheit hat allerdings auch einen Nachteil: Mangels Zusätze verklumpt es nach zu langer Lagerung. Damit die Weiterverarbeitung von Salz in der Industrie überhaupt möglich ist, werden im Wesentlichen zwei Verfahren angewandt. Zum einen die Chloralkali-Elektrolyse, aus der die Produkte Chlor und Natronlauge entstehen. Diese werden verwendet, um etwa Seifen, Kunststoffe, Papier oder Desinfektionsmittel herzustellen. Auch das entstandene Natriumhydroxid kann weiterverwendet werden. Zum anderen können mit Hilfe des Solvay-Verfahrens Backpulver, Mineraltierfutter, Medikamente, Farbstoffe und Waschmittel aus den Produkten Natriumcarbonat und Natriumhydrogencarbonat hergestellt werden. Natriumhydrogencarbonat, besser bekannt als Soda, wird zudem zum Schmelzen von Quarzsand gebraucht, einem notwendigen Prozess bei der Herstellung von Glas.