Seit jeher ist Salz ein kostbares Mineral. Daher wird das weiße Gold mit zahlreichen Bräuchen in Verbindung gebracht. Im Mittelalter beispielsweise wurden auf dem Esstisch große Gefäße, die mit Salz gefüllt waren, aufgestellt. Je näher ein Gast am kostbaren Mineral saß, desto höher war dessen Ansehen in der Gesellschaft und damit auch sein Rang. Um ein Zeichen der Gastfreundschaft zu setzen, teilte der Gastgeber Brot und Salz mit seinen Gästen. Im Akt Salz mit anderen zu teilen, symbolisiert man noch heute, dass man bereit ist, auch sein Glück mit diesen Menschen zu teilen. Daher wird zum Einzug in eine neue Wohnung oder ein Haus Salz und Brot verschenkt. Die Bewohner sollen damit vor einem Mangel an Lebensmitteln bewahrt werden. Auch in Baugruben wird Salz gestreut, um Unglück und Schaden fernzuhalten. Salz soll sogar über den Tod hinaus Glück und Wunder bewirken. In einigen Orten wird daher den Toten auch Salz als Beigabe mit ins Grab gegeben. Aber nicht nur bei den Bräuchen, auch im Bereich der Redewendungen hat das Salz seinen Eingang gefunden. Wer etwa kennt die Aussage nicht: „Wenn das Essen versalzen ist, ist der Koch / die Köchin verliebt.“ Zurück geht die Redewendung, die sich auch im heutigen Sprachgebrauch erhalten hat, bis in die Antike. Denn schon in historischen Zeiten wurde Salz als Aphrodisiakum eingesetzt. Die alten Griechen waren sogar der Auffassung, dass zu wenig Salz in der Ernährung die Potenz des Mannes beeinträchtigen würde. Wer also verliebt ist, will durch viel Salz im Essen die sexuelle Lust steigern.