Wir Menschen beziehen unser Salz aus Bergbau, Salzseen oder Meerwasser. Doch wie macht das eigentlich die Tierwelt? Tiere sind nämlich ebenso auf Salz angewiesen wie wir Menschen. Egal ob Wildtiere, Insekten, Reptilien oder unsere einheimischen Nutztieren: Sie alle leben in der freien Wildnis und sind immer auf der Suche nach Salzvorkommen, da sie Natrium für die Nerven- und Muskelfunktionen, zur Wasserhaushaltsregulation und für den Stoffwechsel benötigen. Pflanzenfresser sind besonders stark auf das Salz angewiesen, da sie im Gegensatz zu Fleischfressern Natrium nicht über Fleisch und Blut aufnehmen. Deshalb müssen sie nach zusätzlichem Salz suchen, um ihren Bedarf zu decken. Diese holen sie sich normalerweise aus mineralhaltigem Gestein oder Wasserquellen. Da diese jedoch bei uns sehr rar geworden sind, müssen sie auf anderweitige Salzvorkommen ausweichen. Landwirtschaftliche Agrarflächen und Nutzpflanzen verdrängen heutzutage natriumreiche Wildwiesen, Wälder und Co. Und so führt der Mangel an natürlichem Salzvorkommen schnell zu einem gesundheitlichen Problem für die Pflanzenfresser. Es treten Mangelerscheinungen wie Gelenk- und Muskelprobleme, Infekte und sogar ein Rückgang der Milchleistung bei Milchkühen auf. Denn je mehr Milch eine Kuh gibt, desto mehr Natrium benötigt sie. Förster, Bauer und Jäger greifen mittlerweile auf Salzlecksteine oder –schalen zurück, die sie im Stall, Wald oder auf Wiesen aufstellen. Auch für die kleinsten im Tierreich, die Insekten, ist die Salz- und Mineralaufnahme für ihren Stoffwechsel überlebenswichtig. Fliegen holen sich das Salz zum Beispiel meist aus der Tränenflüssigkeit der Kühe, womit der Teufelskreis erneut beginnt.