In Zeiten des Mittelalters war der Transport von Waren und Gütern langwierig, mühsam und teuer. Aus diesem Grund wurden lediglich edle und seltene Waren über größere Distanzen befördert. Zu diesen Waren gehörte neben Silber, Bernstein, Gewürzen oder feiner Seide auch das damals kaum verfügbare, jedoch lebensnotwendige Salz. Dieses wurde auf den sogenannten Salzstraßen transportiert, die von den Salzbergwerken und Salinen in große Städte führten. So entstanden auch die ersten Fernstraßen. Der Handel mit Salz war für die Städte eine hervorragende Einnahmequelle, da sie von den Händlern Zölle und Abgaben verlangen konnten. Zudem waren die Händler durch sogenannte Niederlagsrechte dazu verpflichtet, ihre Waren in den Städten feilzubieten. Die Routen der „Salzwege“ sind gut dokumentiert und ihr Verlauf kann relativ exakt nachvollzogen werden. Eine der bekanntesten dieser Straßen, der „Goldene Steig“, führte auf mehreren Wegen von den deutsch-österreichischen Donauregionen nach Böhmen. Die Hauptrouten verliefen zwischen Passau und der tschechischen Stadt Prachatice. Er galt in seiner Blütezeit zwischen dem 14. und 16. Jahrhundert als eine der bedeutendsten mittelalterlichen Handelsstraßen. Das transportierte Salz stammte aus den Salzlagern des Alpengebietes und wurde auf dem Wasserweg über Donau und Inn nach Passau transportiert. Von dort aus führte der Handelsweg über Säumerstraßen weiter nach Böhmen. Der „Goldene Steig“ gilt heutzutage als „kulturelle Verbindungslinie“ zwischen Tschechien und Bayern. Seine Geschichte kann in vielen Museen und Ausstellungen entlang der ehemaligen Salzstraße in der deutsch-tschechischen Grenzregion entdeckt und erkundet werden.