Vorreiter der medizinischen Seebäder war Dr. Charles Russel. Dieser praktizierte in Brighton die sogenannte Thalassotherapie. Bei diesen Anwendungen spielten zusätzlich zum Meerbad und zum Salzgehalt in der Luft auch Algen und Schlick eine entscheidende Rolle.Im 19. Jahrhundert erfreute sich das „Salzbaden“ einer immer größer werdenden Beliebtheit. Neben Seebädern entstanden auch immer mehr Solebäder im Binnenland. Zu den schönsten dieser Art zählt wohl Salsomaggiore, ein im Jugendstil errichtetes Kurbad, in dem vor dem aufwendigen Umbau noch Salz für den bekannten Parmaschinken abgebaut wurde. Doch so wie der italienischen Sole erging es vielen. Die Nachfrage stieg und so genoss man allerorts künftig in stillgelegten Salinen Behandlungen mit Kochsalzwickel, -massagen, -peelings und salzigen Dampfbädern. Noch heute vertraut man auf die heilende Wirkung des Weißen Goldes. Die Einsatzgebiete sind vielfältig und reichen von Rheuma über Polyathritis bis hin zu Allergien, Atemwegs-, Wirbelsäulen-, und Gelenkerkrankungen. Aber auch bei Durchblutungsstörungen, Haut- oder Frauenleiden sind Solekuren ratsam. Darüber hinaus wendet man Salz in Form einer Kochsalzspülung gerne auch als Hausmittelchen gegen Nasennebenhöhlenentzündungen oder Mundgeruch an. Die positiven Effekte des Salzes auf Körper und Wohlbefinden sind aber nicht nur im Bereich der Medizin, sondern auch im Wellnesssektor von großer Bedeutung. Wellnestempel von Bad Griesbach bis LA verfügen über moderne Salzgrotten bzw. Salzräume, die das Mikroklima eines Salzbergwerks imitieren. Doch auch in den eigenen vier Wänden kann man sich mit einer Salzlampe das gesund-salzige Meeresklima nach Hause zu holen.