Seit Jahrhunderten leben die Bewohner der Oasenstädte in der Sahara und die umherziehenden Karawanen vom Salzhandel, der in der lebensfeindlichen Wüste den wichtigsten Wirtschaftszweig bildet. Vor allem in westafrikanischen Saharastaaten wie Mali und dem Niger stellt auch heute der Handel mit dem weißen Gold eine bedeutsame Einnahmequelle dar. Im Zentrum stehen im Westsaharastaat Mali die Salzminen der Taoudenni-Ebene von denen aus die Karawanen das Salz in die Stadt Timbuktu bringen. Für diese Strecke benötigen die Karwadenen bis zu 20 Tage. Ebenso archaisch wie die Transportweise gestaltet sich auch der Abbau in den Salzminen. Das Salz wird mit Hilfe von Spitzhacken und Schaufeln händisch abgebaut. Die Arbeit in der sengenden Hitze ist für die Arbeiter unglaublich mühsam, auch Kinder müssen mithelfen, um ihre Familien über die Runden zu bekommen. Das gewonnene Salz aus den tieferen Bodenschichten wird in längliche Platten gespalten und anschließend von den Kamelen oder Dromedaren in die Städte transportiert und dort zum Verkauf angeboten. Besonders berühmt ist der Nomadenstamm der Tuareg, die das Salz durch die Wüste transportieren. Jedoch reicht der Salzhandel allein nicht mehr zum Leben aus und so schleusen die Nomaden auch lukrativere Schmuggelware wie Zigaretten oder Benzin durch die Sahara. In den vergangenen Jahrhunderten war das Salz teils so wertvoll, dass es 1:1 mit Gold aufgewogen wurde. Heute reicht es für viele Familien gerade so zum Überleben. Oasenstädte wie Fachi und Bilma sind aber immer noch vollständig vom Salzhandel abhängig, da dieser oftmals die einzige Möglichkeit darstellt, um überhaupt an Geld zu kommen.